Das Spektrum geistlicher Themen in der Stiftshütte und in der Gemeinde

Hartmut Ising

Das Heiligtum in der Wüste

Als Gott sein Volk aus Ägypten befreit und in die Wüste Sinai geführt hatte, ließ er seinem Volk durch Mose sagen:

2.Mo.25,8 Sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne.

Gotte liebt sein Volk, darum ist sein Ziel, in ihrer Mitte zu wohnen. Diesem wunderbaren Ziel diente der Bau des Heiligtums. Gott ließ das Heiligtum aber nicht einfach durch ein Wunder entstehen, das Volk sollte es bauen – und zwar nicht nach ihren eigenen Vorstellungen, sondern nach Gottes Bauplan:

2.Mo.25,9 Nach allem, was ich dir zeige, <nämlich> dem Urbild der Wohnung und dem Urbild all ihrer Geräte, danach sollt ihr es machen.

Wir wollen uns zunächst die Situation vergegenwärtigen, in der Gott seinem Volk diesen Auftrag gab und ausführen ließ.

Am Sinai hatte Gott durch seinen Knecht Mose um das Vertrauen Israels geworben und ihnen ein herrliches Versprechen gegeben:

2.Mo.19,3-6 Mose aber stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berg aus zu: So sollst du zum Haus Jakob sagen und den Söhnen Israel mitteilen: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan und <wie> ich euch auf Adlerflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein; denn mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.

Israel sollte Gottes besonderes Eigentum sein, herausgehoben aus allen Völkern. Das hier verwendete Wort bedeutet auch “besonderer Schatz” und wird im AT sechsmal mit Bezug auf Israel gebraucht.

Als dann der HERR dem Volk etwas von seiner Macht und Herrlichkeit offenbarte, war ihre Reaktion von Todesangst bestimmt – Gottvertrauen ist in ihren Worten nicht zu finden:

2.Mo.20,18-19 und das ganze Volk nahm den Donner wahr, die Flammen, den Hörnerschall und den rauchenden Berg. Als nun das Volk <das> wahrnahm, zitterten sie, blieben von ferne stehen und sagten zu Mose: Rede {du} mit uns, dann wollen wir hören! Aber Gott soll nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben.

Das liebevolle Werben Gottes um Vertrauen und Glaubensgehorsam nach dem Vorbild Abrahams blieb also unbeantwortet.

2.Mo.24,3 Darauf kam Mose und erzählte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsbestimmungen. Und das ganze Volk antwortete mit {einer} Stimme und sagte: Alle Worte, die der HERR geredet hat, wollen wir tun.

Auch in dieser Antwort ist keine Spur von Vertrauen und Liebe zum HERRN zu erkennen; trotzdem wurde nun der Sinai-Bund geschlossen und mit dem Blut eines Opfertieres besiegelt, denn das Volk hatte versprochen, die Zehn Gebote, das Kernstück des Bundes, zu halten.

Gottes liebevolles Werben um Israels Vertrauen in der Zeit von Mose und von Jesus Christus wird in Tabelle 1 verglichen.

Tabelle 1 Gottes Ziel, ein Liebesbund

Vermittler:

Moses

Johannes der Täufer

Bräutigam:

Der HERR, Israels Bundesgott (Hes.16,7-8; Hos.2,21-22)Jesus Christ (Joh.3,27-30)

Grundlage:

Alter Bund

(2.Mo.24,7-8)

Treue versprochen von Israel

Neuer Bund

(Jer.31,31-34)

Vergebung

Kernstück:

10 Gebote auf SteintafelnGottes Gesetz im Herzen
Mittler:Moses (2.Mo.20,18-19)

Jesus Christ

(1.Tim.2,5; Heb.12,24)

Weil dem Volk aber die Kraft des Glaubens ihres Vaters Abraham fehlte, wurde dieses Versprechen schon nach wenigen Wochen gebrochen. Das Volk verlangte ein Götterbild und brach damit das zweite Gebot.

Ps.106,20

& 23 Sie vertauschten ihre Herrlichkeit mit dem Bild eines Stieres, der Gras frisst. Da gedachte er, sie auszurotten, wäre nicht Mose gewesen, sein Erwählter. Der trat in die Bresche vor ihn, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden.

Gott war zwar bereit, Israel den Bundesbruch zu vergeben, ließ ihnen aber durch Mose ausrichten, dass er wegen ihrer Halsstarrigkeit nicht in ihrer Mitte zum gelobten Land hinaufziehen werde.

2.Mo.33,4 Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an.

Damit zeigte Israel, dass ihnen die Nähe ihres Bundesgottes doch ein Herzensanliegen war. Daraufhin erbarmte sich der treue Gott über sein Volk. Er versprach, mit ihnen zu ziehen, und sie durften das Heiligtum bauen.

Die Geräte und Einrichtungen des Heiligtums

Wir wollen uns nun mit der Bedeutung der Geräte und Einrichtungen des Heiligtums befassen. Da es zu diesem Thema mehrere gute Bücher gibt, soll hier nur auf einen bisher unbeachteten Punkt eingegangen werden. Für den Gottesdienst im Heiligtum spielte der Platz, an dem die Opfer geschlachtet wurden, eine ebenso wichtige Rolle wie die sechs Geräte, deren Anordnung im Heiligtum in Abb.1 dargestellt ist.

Der Ort, an dem die Opfertiere geschlachtet werden mussten, war von Gott genau bestimmt worden:

3.Mo.1,11 Und er soll es (das Opfertier) schlachten an der Nordseite des Altars, vor dem HERRN;

Während der Wüstenwanderung war für die Entsorgung des Opferblutes keine besondere Vorkehrung erforderlich. Beim Tempel in Jerusalem wurde dagegen wegen der beim Passah anfallenden großen Blutmengen ein aufwendiges, unterirdisches Entsorgungssystem erforderlich.

Abbildung 1. Grundriss des Heiligtums in der Wüste mit den Geräten und dem Schlachtplatz für die Opfertiere

Die geistliche Blickrichtung der Bedeutung dieser Geräte und Einrichtungen

Im Folgenden wollen wir uns mit dem Spektrum der Bedeutungen dieser sieben gottesdienstlichen Geräte/Einrichtungen befassen. Dabei soll die Bedeutung der verschiedenen gottesdienstlichen Themen durch eine geistliche Blickrichtung symbolisiert werden. Die drei Haupt-Themen und Blickrichtungen sind:

Heiligkeit Gottes Bundeslade vertikal nach oben

Menschliche Bedürfnisse Schaubrottisch horizontal

Sünde Platz des Opferblutes vertikal nach unten

Durch Überlagerung der Hauptrichtungen 1 und 2 bzw. 2 und 3 entstehen die anderen Blickrichtungen, die die Bedeutungen der übrigen Geräte symbolisieren – vgl. Abb.2.

Damit ergeben sich folgende sieben Blickrichtungen der geistlichen Themen:

  1. Bundeslade Gottes Heiligkeit vertikal nach oben
  2. Der goldene Räucheraltar enthielt sowohl die göttliche Komponente, das Räucheropfer, das zu Gottes Wohlgefallen aufstieg, als auch die menschliche Komponente, den opfernden Priester. Da aber der Altar dazu diente, Gott wohlgefällige Räucheropfer darzubringen, überwog in der hier gewählten Symbolik die vertikale, nach oben gerichtete Komponente.
  3. Das Licht des goldenen Leuchters spiegelte Gottes Wesen wider, das die Dunkelheit dieser Welt erhellt. Im Wesentlichen aber diente der Leuchter zur Beleuchtung des Heiligtums auf der Erde; darum überwog hier die irdische – horizontale Komponente.

Abbildung 2. Geistliche Blickrichtungen, die dem Bedeutungsspektrum der gottesdienstlichen Geräte/Einrichtungen entsprechen.

  1. Schaubrottischmenschliche Bedürfnisse – horizontal
  2. Das bronzene Becken – hergestellt aus den Handspiegeln der dienenden Frauen (2.Mo.38,8) – diente zur täglichen Reinigung der Priester. Hier stand der Priesterdienst – die horizontale Komponente – im Vordergrund. Zur Reinigung von den täglichen Verunreinigungen – vertikale Komponente nach unten – reichte die Waschung.
  3. Auf dem bronzenen Brandopferaltar wurden die Opfertiere ganz oder teilweise verbrannt. Tieropfer waren bei der Amtseinführung der Priester sowie bei den sonstigen Opfern vorgeschrieben. Bei der Priesterweihe wurde außerdem ein kleiner Teil von dem Opferblut auf die Hörner des Altars gestrichen (2.Mo.29,12). Im Vordergrund stand hier der Tod des Opfertieres. Da es aber darum ging, Menschen zu reinigen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ein geheiligtes Leben in dieser Welt zu führen, ist neben der überwiegend nach unten gerichteten Komponente auch die vertikale Komponente vorhanden.
  4. Platz des Opferblutes Sünde vertikal nach unten

Die Bedeutungen der geistlichen Blickrichtungen sollen nun vom Neuen Testament her beleuchtet werden. Heb.9,22 zeigt uns die Bedeutung des vergossenen Opferblutes (7): Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. Da aber das Blut von Tieropfern keine Vergebung erwirken konnte (Heb.10,4), musste die Vergebung durch das Blut von Jesus Christus erwirkt werden.

Ein Teil des Opferblutes wurde an den Brandopferaltar (6) gesprengt. In Heb.9,14 lesen wir: Wie viel mehr wird das Blut des Christus, … euer Gewissen reinigen. Das gereinigte Gewissen wird im NT durch weiße Kleider dargestellt und erklärt (Off.7,14): Sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes. In Off.6,9-11 sieht Johannes die Seelen von Märtyrern unter dem Brandopferaltar im Himmel, die erst dort weiße Kleider erhalten. Dadurch wird die Verbindung des gereinigten Gewissens mit dem Brandopferaltar betont.

Zum Leben im Dienst des Herrn ist es aber auch notwendig, den Leib zu waschen mit reinem Wasser (Heb.10,22). Das wurde in der Stiftshütte durch das bronzene Becken (5) ermöglicht. Diese Waschung beginnt mit dem Bad der Wiedergeburt (Tit.5,3) und wird dann ständig fortgesetzt, so wie die Priester vor jedem Eintritt ins Heiligtum sich waschen mussten. Das erinnert uns an die Worte unseres Herrn Jesus Christus an Petrus: Joh.13,10 Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein.

Die Schaubrote auf dem goldenen Tisch (4) wurden im Heiligtum vor Gott dargestellt, aber im Gegensatz zu den Opfern vollständig von den Priestern gegessen. Eine neutestamentliche Parallele ist die vierte Bitte im Gebet unseres Herrn: Gib uns heute unser tägliches Brot (Mt.6,11).

Der goldene Leuchter (3) erinnert an unseren Herrn Jesus, der von sich sagte: Ich bin das Licht der Welt. Vom Neuen Jerusalem lesen wir (Off.21,23): die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.

Der goldene Räucheraltar (2) stand zwar im Heiligtum, gehörte aber zum Allerheiligsten (Heb.9,3-4): Hinter dem zweiten Vorhang aber befand sich das Zelt, welches das Allerheiligste genannt wird; zu diesem gehört der goldene Räucheraltar und die Bundeslade. Der Zusammenhang des Rauchopfers mit den Gebeten der Heiligen wird in Off. 8,3-5 deutlich: ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, der hatte ein goldenes Räucherfass; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es zusammen mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringe, der vor dem Thron ist. 4 Und der Rauch des Räucherwerks stieg auf vor Gott, zusammen mit den Gebeten der Heiligen, aus der Hand des Engels. 5 Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde; und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben.

Auf der Bundeslade (1) lag der Sühnedeckel. Das in Heb.9,5 verwendete griechische Wort kommt nur noch in Rm.3,25 vor und wird von Luther mit „Gnadenstuhl“ übersetzt: welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut. In Off.11,19 wird beschrieben, wie Johannes das himmlische Original der Bundeslade sieht.

Der gottesdienstliche Themenkreis beginnt also mit Gottes Heiligkeit, führt über die menschlichen Bedürfnisse und endet bei der Sühnung von Schuld und Sünde. Dieser Kreis wurde einmal im Jahr, am großen Versöhnungstage, Yom Kippur, geschlossen, indem der Hohepriester Opferblut vom Schlachtplatz ins Allerheiligste brachte und auf die Bundeslade sprengte (3.Mo.16,14).

Das Spektrum der geistlichen Themen

Das siebenfältige Bedeutungsspektrum hat eine physikalische Parallele im Spektrum des weißen Lichts. Nach Newton werden sieben Spektralfarben unterschieden: Rot, orange, gelb, grün, blau, indigo, violett. Diese Farben gehen kontinuierlich ineinander über. Man könnte also prinzipiell beliebig viele Farbtöne unterscheiden. Newton benannte sieben unterscheidbare Farben. Das sichtbare Lichtspektrum enthält alle für das menschliche Auge wahrnehmbaren*) Farben.

Wenn alle Spektralfarben lückenlos und in ausgewogener Intensität vorliegen, entsteht durch Überlagerung weißes Licht. Wenn aber vom weißen Sonnenlicht z.B. der kurzwellige Farbbereich blau, indigo und violett abgeschwächt wird, so entsteht eine Rotverfärbung. Das ist beim Sonnenaufgang und Untergang zu beobachten. Im Abendrot kann man daher tief violette Farbtöne nicht mehr von schwarzen unterscheiden.

Entsprechendes gilt auch für das Bedeutungsspektrum der geistlichen Themen. Nur wenn in einer Gemeinde alle geistlichen Bereiche ausgewogen vorhanden sind, ist optimales geistliches Unterscheidungsvermögen und Leben möglich. Wenn Sünde kein Thema mehr in einer Gemeinde ist, so liegt eine ernste Gefahr vor.

Aber auch der Bereich der Heiligkeit Gottes, der unabhängig von jeder menschlichen Komponente ist, wird zunehmend vernachlässigt. Beispielsweise wird teilweise die Anbetung Gottes ersetzt durch Dank für Gottes praktisch erfahrene Hilfe. Natürlich ist Dank gut und wichtig und muss Platz haben in jeder Gemeinde. Da es aber bei diesem Dank um menschliche Erfahrungen geht, ist die geistliche Blickrichtung nicht vertikal nach oben gerichtet, sondern enthält auch die horizontale Komponente. So kann allmählich ein wichtiger, geistlicher Bereich vernachlässigt werden und schließlich ganz verschwinden.

Wir sollten bedenken, dass Mose nach seiner 40-jährigen Demutsschule als erste neue Lektion lernen musste, die Heiligkeit Gottes zu respektieren (2.Mo.3,4-5). Die Bundeslade dient allein der Heiligkeit Gottes und enthält keine menschliche Komponente. Das Thema der Heiligkeit und Anbetung Gottes hat eine ganz besondere Bedeutung beim Gottesdienst. Außerdem sollten wir uns erinnern, dass vor der Zerstörung des ersten Tempels die Herrlichkeitswolke Gottes aus dem Tempel entwich und dass im zweiten Tempel das Allerheiligste leer war. – Wir wollen uns die Frage stellen, ob hier nicht eine traurige Parallele zur derzeitigen Entwicklung in christlichen Gemeinden vorliegt.

Das hier dargestellte Bedeutungsspektrum der gottesdienstlichen Themen ist nicht nur im alttestamentlichen Gottesdienst zu finden. Deutliche Parallelen im Neuen Testament finden wir erstens in den sieben Bitten im Gebet des Herrn (Mt.6,9-13). Die Bitte: „Geheiligt werde dein Name“, enthält keine menschliche Komponente. – Die Blickrichtung ist vertikal nach oben gerichtet. Bei der vierten Bitte: „Unser tägliches Brot gib uns heute“, geht es nur um menschliche Belange – die horizontale Blickrichtung. Die Blickrichtung der siebenten Bitte: „Erlöse uns von dem Bösen“ ist vertikal nach unten gerichtet. Alle übrigen Bitten repräsentieren Blickrichtung, die zwischen diesen drei Hauptrichtungen liegen.

Abb.3 Geistliche Blickrichtungen bei den 7 Bitten im Gebet des Herrn Jesus

Auch im Epheserbrief finden wir diese Blickrichtungen wieder. Paulus beginnt im ersten Kapitel, Vers drei mit einer eindrucksvollen Hymne zum Lob der Herrlichkeit Gottes. Den Abschluss des Briefes bildet die geistliche Waffenrüstung für den Kampf mit den Mächten des Bösen (Eph.6,10-20). Die horizontale, menschliche Ebene wird in Kap.4 durch die Ermahnung zur Einheit dargestellt: Seid eifrig bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens (Eph.4,3). Die anderen Blickrichtungen sind nicht ganz so deutlich, aber doch recht einfach zu finden.

Das Spektrum dieser sieben geistlichen Themen und Blickrichtungen ist im Alten und im Neuen Testament von großer Bedeutung. Darum ist es auch für uns so wichtig, dass das ganze Spektrum der geistlichen Themen in Lehre und Praxis einen ausgewogenen Raum in unseren Gemeinden bekommt.

Anmerkung

*) Das sichtbare Spektrum hat eine für unser Auge unsichtbare Fortsetzungen im Ultraviolett- und im Infrarot-Bereich. Während wir die Infrarot-Strahlung angenehm als Wärme empfinden, spüren wir die Ultraviolett-Strahlung nicht sofort. Als langzeitige Folge wächst allerdings das Risiko für Hautkrebs; intensive Exposition der Augen kann zu schweren Augenschäden bis hin zur Erblindung führen. Der Ultraviolett-Strahlung entspricht auf der geistlichen Ebene das okkulte Gebiet. Wenn sich Menschen mit Spiritismus u.a. befassen, werden sie für Zeit und Ewigkeit ernste Schäden erleiden. Der Infrarotstrahlung entspricht dem, was der Apostel Paulus andeutet in 2.Kor.12,4: dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht. Wir dürfen uns also freuen, dass es in der Ewigkeitswelt noch Herrlichkeiten gibt, die uns hier verschlossen und absolut unfassbar sind.

(2020-08)