Gedanken zur Messias-Erwartung

Vergleich biblischer Prophezeiungen mit jüdischen Schriften aus verschiedenen Zeiten

Hartmut Ising

Die Messias-Erwartung in alten jüdischen Schriften

Die erste messianische Verheißung sprach Gott direkt nach dem Sündenfall aus: Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen (1.Mo.3,15).

Nach Midrash Rabba 23 (1) bezieht sich diese Prophezeiung auf den König-Messias: Eva hatte Ehrfurcht vor diesem Samen …Und wer ist das? Das ist der Messias, der König.“

Diese Verheißung enthält sowohl den Sieg des Nachkommen der Frau über die Schlange als auch sein Todesleiden. Bei der Kreuzigung wurde die Ferse durch einen großen Nagel buchstäblich zermalmt (vgl. Anhang 1).

Moses Segen über Joseph (5.Mo.33,17) enthält Hinweise sowohl auf das Sühnopfer als auch auf die Weltherrschaft des Messias: Sein ist die Majestät des Erstgeborenen seines Stieres; und Hörner des Wildochsen sind seine Hörner. Mit ihnen wird er die Völker insgesamt niederstoßen bis an die Enden der Erde.

Die männliche Erstgeburt vom Rind musste geopfert werden. Die Erstgeburt eines Rindes oder die Erstgeburt eines Lammes oder die Erstgeburt einer Ziege sollst du nicht auslösen; denn sie sind heilig. Ihr Blut sollst du an den Altar sprengen, und ihr Fett sollst du als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen zum lieblichen Geruch für den HERRN (4.Mo.18,17).

Im Gegensatz dazu war der Wildochse/Auerochse ein gewaltiges Tier, das unmöglich als Haustier gehalten werden konnte. Die doppelte Bedeutung von Moses Segen wird im Midrash (2) erläutert. Dort werden vier Doppelbilder beschrieben, jeweils als die zwei Seiten einer Münze:

  1. Abraham: altes Paar // junges Paar
  2. Josua: ein Stier // ein Büffel oder Auerochse
  3. David: Hirtenstab und Tasche // Festungsturm
  4. Mordechai: Sack und Asche // goldene Krone.

Das Doppelbild Josuas beschreibt die doppelte Aufgabe des Messias, die von einer einzigen Person erfüllt werden soll. Josua ist ein Nachkomme Josephs, und Josephs Leben bietet eine prophetische Vorschau für diese doppelte Aufgabe des Messias, sein Leiden und seine Herrschaft im Friedensreich. Die Hörner dieses wilden Büffels stellen seine Herrschermacht dar, die im messianischen Friedensreich bis ans Ende der Erde reichen wird.

Die beiden so unterschiedlichen Aufgaben des Messias werden in den folgenden zwei Zitaten einzeln beschrieben: Zu „Erstgeborener seines Stiers“ zitiert Esther Rabbah (2a) die Opfervorschrift für die Erstgeburt von Haustieren und in (2b) wird Menahem ben Ammiel ben Joseph als zukünftiger Herrscher des messianischen Reiches beschrieben.

Z. Zt. von Mose war noch nicht offenbart worden, dass der Messias ein Sohn Davids sein werde. Daher konnten die Leser der fünf Bücher Mose damals annehmen, dass der Messias Josephs Sohn sein würde. Diese Auslegungsmöglichkeit ist wahrscheinlich der Anfang des rabbinischen Konzeptes des „leidenden Messias Ben Joseph“. Erst Jahrhunderte nach Mose wurde dem König David verheißen, dass der Messias einer seiner Nachkommen sein werde (2.Sam.7,12-16). In Psalm 78,67-70a wird erklärt: Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. Und er baute sein Heiligtum gleich Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. Und er erwählte seinen Knecht David.

Der Messias ist nach Psalm 2,7 aber nicht nur ein Sohn Davids sondern gleichzeitig der Sohn Gottes: Der HERR hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.

Zu Psalm 2,7 wird im Midrash (3) erklärt: Der HERR sagte: "Du bist mein Sohn"... Diese Aussprüche werden im Messias-König in Erfüllung gehen.

Der göttliche Ursprung des Messias wird auch im Midrash (4) zu Psalm 72,17 bestätigt: Auch dieser König ist der Messias, denn es steht geschrieben: 'Ein Spross wird aus dem Stumpf Isais hervorgehen, und er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit' (Jes.11,1+4), und: "Bevor die Sonne war, war sein Name 'Yinnon' (= soll aufsprossen). Diesen Namen erhielt der Messias vor der Erschaffung der Welt.“

Auch RaSHI (5) bestätigt den göttlichen Ursprung des Messias in seiner Erklärung zu Micha 5,1, wo er sowohl Ps.118, 22 als auch Ps.72,17 heranzieht: Er ist der Messias Ben David, wie es in Ps.118 heißt: Er ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, und seine Ursprünge sind von den Urzeiten her, denn bevor die Sonne war, war sein Name Yinnon.

Ebenfalls zu Micha 5,1 schreibt Rabbi David Qimhi (RaDaQ) (6): Im messianischen Zeitalter wird gesagt werden, dass seine Ursprünge von alters, von den Urzeiten sind; von Bethlehem bedeutet, dass er aus dem Hause Davids sein wird, denn es ist eine lange Zeitdauer zwischen David und dem Messias-König; und er ist El (Gott), deshalb ist er von alters, von den Urzeiten her.

Auch in Schriften von Qumran wird der Messias als Gottes Sohn beschrieben (7): Er wird Gottes Sohn genannt werden und Sohn des Allerhöchsten werden sie ihn nennen. (Zur Messias-Erwartung z. Zt. von Jesus Christus vgl. Anhang 2).

Die göttliche und menschliche Seite des Messias wird außerdem in dem veränderten Namen zum Ausdruck gebracht, der in Psalm 81,6 für Joseph verwendet wird. Im Hebräischen lautet dieser Name: Yehoseph – nach dem Midrash ist das eine Kombination des Gottesnamens Yah mit dem Namen Joseph.

In der Bibel und in rabbinischen Schriften finden wir folgende wesentlichen Merkmale des Messias: Seine göttliche und menschliche Natur, seinen Opfertod und seine Herrschaft über die ganze Welt im Friedensreich.

Josephs Leben stellt zudem in vielen Einzelheiten eine Vorschattung für das Leben des leidenden und herrschenden Messias dar. Hier sind einige Beispiele dafür:

Die Entwicklung der jüdischen Messias-Erwartung hat verschiedene Richtungen genommen. Ausgehend von den biblischen Grundlagen wurden von einem Teil der Rabbiner die zwei Seiten der einen Münze auseinandergenommen und das Leiden und Herrschen des Messias zwei verschiedenen Personen zugeordnet, dem leidenden Messias Ben Joseph und dem König-Messias Ben David. Dazu kam noch der Gedanke eines Kampfes mit dem Bösen, bei dem der Messias getötet wird, wie schon in 1.Mo.3,15 angedeutet.

Wer ist der leidende Gottesknecht?

Der wichtigste Abschnitt in der Bibel über den leidenden Gottesknecht ist Jesaja 52,13-53,12.

Diese Prophezeiung enthält sowohl das Schuldopfer des Gottesknechtes als auch sein anschließendes Leben im Wohlgefallen des HERRN: Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen (Jes.53,10).

Der Targum des Jonathan Ben Uzziel (8) aus dem 1. Jahrhundert nach Christus beginnt mit den Worten: Siehe, mein Knecht Messias soll Erfolg haben. Ben Uzziel versteht unter dem leidenden Gottesknecht den Messias und schreibt: Dies ist ebenfalls die Meinung der Gelehrten in der Mehrzahl des Midrash.

RaSHI führte dagegen die Auslegung ein, unter dem leidenden Gottesknecht in Jesaja 53 das Volk Israel zu sehen. Einige Rabbiner sehen dagegen in dem Gottesknecht den leidenden Messias Ben Joseph.

In Dan.9,25-26 wird der Tod des Messias vor der Zerstörung Jerusalems und des Tempels angekündigt. So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten (Messias), dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören.

Zum Tod des Messias Ben Joseph wurden verschiedene Vorstellungen entwickelt. Nach der jüdischen Apokalypse (9) ist Menahim Ben Ammiel Ben Joseph der messianische Kriegsheld, der gegen Armilius (Verkörperung des Bösen) kämpft und getötet wird.

Das Todesjahr des Messias war nach dem historischen Kalender das Jahr 33 – nach dem jüdischen Kalender dagegen (siehe Abschnitt: Die Messias-Erwartung in neuzeitlichen jüdischen Schriften und Anhang 3) in etwa das Todesjahr von Bar Kochba. Dieser hatte im Jahr 132 einen Aufstand gegen die Römer begonnen, war von Rabbi Akiba als Messias proklamiert worden und wurde im Jahr 135 getötet.

In den apokalyptischen Midrashim wird die messianische Zukunft folgendermaßen dargestellt: Der Messias Ben Joseph wird zunächst siegreich kämpfen, dann in den Toren von Jerusalem beim Kampf gegen Armilius getötet werden und danach von Messias Ben David auferweckt werden.

Maimonides (RaMBaM) (10) beschreibt, was der König-Messias vollbringen wird, und schließt mit den Worten: Wenn er den Tempel an seiner ursprünglichen Stelle baut und den zerstreuten Überrest Israels sammelt, ist er mit Sicherheit der Messias (vgl. Anhang 4).

   

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Abb.2 Silbermünzen aus Jerusalem im Jahr 133

Vorderseite: Trompeten mit Umschrift: "Für die Freiheit von Jerusalem".

Rückseite: Harfe mit Umschrift: "Jahr zwei der Freiheit Israels“.

Tatsächlich wird Israel den Messias erkennen als den, den sie durchstochen haben (Sach.12,10). Rabbi Moshe Alshech (11), der als Heiliger (Hakadosh) bezeichnet wird, schreibt zu Sach.12,10: “Ich will noch ein Drittes tun und zwar, dass sie auf mich blicken sollen, denn sie sollen ihre Augen zu mir aufheben in vollkommener Buße, wenn sie ihn sehen, den sie durchstochen haben, das ist der Messias Ben Joseph; denn unsere Rabbiner, gesegnet sei ihr Andenken, haben gesagt, dass er alle Schuld Israels auf sich laden wird und in dem Krieg geschlagen werden wird, um Sühnung zu erwirken, in solch einer Weise, dass es gerechnet wird, als ob Israel ihn durchstochen habe, denn aufgrund ihrer Sünde ist er gestorben; und damit es ihnen als vollkommene Sühnung angerechnet wird, werden sie Buße tun und den Gesegneten anschauen und sagen, dass es außer ihm keinen gibt, der denen vergibt, die über ihn trauern, weil er als Bezahlung für ihre Sünden starb: Das ist die Bedeutung von “sie werden auf mich blicken”.

Hier wird das Sühneleiden des Gottesknechtes in Jesaja 53 als das Leiden des Messias Ben Joseph interpretiert. Im Gegensatz dazu ist nach der im heutigen Judentum vorherrschenden Meinung das kollektive Israel der Gottesknecht.

Das Erkennen des Messias durch Israel wird noch dramatischer sein als der Moment, wo Joseph von seinen Brüdern erkannt wurde. Der Messias wird so kommen, wie in Daniel 7,13-14 beschrieben: Siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen (vgl. meinen Artikel: Gottes Plan mit Israel). Von diesem Menschensohn sagt RaSHI (12): Einer wie ein Mensch kam: Das ist der König Messias.

Auch ein zweites Kommen des Messias war im jüdischen Schrifttum zu finden. Ein altes Gebet zu Yom Kippur (13), das bis zum Jahr 1932 im offiziellen Gebetbuch für die Synagogen stand, lautet in der Übersetzung: „Der gerechte Messias hat sich von uns abgewendet, und wir können niemand finden, der uns Gerechtigkeit erwirken kann. Das Joch unserer Sünden und Übertretungen ist eine Bürde für uns; und er wurde wegen unserer Übertretungen verwundet, er trug unsere Schulden auf seinen Schultern; es gibt Vergebung für unsere Sünden. In seinen Wunden sind wir geheilt; es ist Zeit für eine ewige Neuschöpfung. Sende ihn zurück aus den Kreisen, bring ihn aus Seir zurück, sodass wir ihn im Libanon hören können, ein zweites Mal durch Yinnon.“

(Seir ist ein Geheimname für Rom, mit Libanon wird der Tempel bezeichnet, und Yinnon bedeutet Spross und ist einer der Namen des Messias (14)). Dieses Gebet fiel im 20. Jahrhundert der Zensur zum Opfer und ist nur noch in den alten Ausgaben zu finden.

Die Messias-Erwartung in neuzeitlichen jüdischen Schriften

Nach RaMBaM, wird sich der Messias dadurch endgültig als echt erweisen, dass er den Opferdienst auf dem Tempelberg in Jerusalem ermöglicht sowie den Bau des dritten Tempels. Diese Erwartung wird heute in verschiedenen Büchern zum Ausdruck gebracht z.B. (15).

Zudem ist nach heutiger Meinung der Messias „ein normaler Mensch, geboren von menschlichen Eltern. Es ist daher möglich, dass er schon geboren ist“ (16). Diese Meinung wird heute von vielen Rabbinern vertreten.

Im Anhang 3 wird das jüdische Jahr mit dem säkularen Jahr nach einer heutigen Quelle (17) verglichen. Das dort angegebene säkulare Jahr stimmt allerdings nicht mit der anerkannten Geschichte überein:

Nehemia reiste im Jahr 444 v.Chr. nach Jerusalem. Die Differenz zum „secular year“ der jüdischen Zeitrechnung beträgt 109 Jahre. Der 2. Tempel wurde im Jahr 70 zerstört. Die Differenz von einem Jahr liegt an dem fehlenden Jahr 0 in der christlichen Zeitrechnung.

Nach der jüdischen Jahreszählung lag zwischen dem Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems bzw. der Reise Nehemias und der Zeit, als Bar Kochba von Rabbi Akiba als Messias ausgerufen wurde, eine Zeitspanne von 465/466 Kalenderjahren. Tatsächlich lagen aber 577 Jahre dazwischen.

Der Messias Jesus von Nazareth wurde im Jahr 33 gekreuzigt. Eine Woche vorher ritt er öffentlich als Messias in Jerusalem ein als Erfüllung der Prophetie Sach.9,9: Siehe, dein König kommt zu dir; ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem Esel.

Seit dem Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems und diesem Zeitpunkt waren 476 Kalenderjahre vergangen. Wenn man die Dauer eines prophetischen Jahres von 360 Tagen und das Fehlen des Jahres 0 berücksichtigt, kommt man auf 483 prophetische Jahre (18) in voller Übereinstimmung mit Dan.9,25.

Es ist wichtig, zu beachten, dass der Tod des Messias nach Dan.9,26 zeitlich vor der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 liegt.

Ich frage mich, ob die jüdische Zeitrechnung verzerrt wurde, um die Prophetie aus Dan.9,25 nicht mit dem Messias Jesus von Nazareth sondern mit Bar Kochba, dem falschen Messias vereinbar zu machen.

David Flusser, der Professor für Frühchristenheit und Judaismus an der Universität Jerusalem war und im Jahr 2000 gestorben ist, pflegte zu sagen (19), dass die Bürger von Jerusalem dem Messias entgegengehen werden, wenn er nach Jerusalem kommt und ihn fragen: „Bist du das erste Mal hier?“

Literatur

  1. Midrash (eine Auslegung religiöser Texte im rabbinischen Judentum), Genesis Rabbah 23: …Eva hatte Ehrfurcht vor

    diesem Samen …Und wer ist das? Das ist der Messias, der König.“

  2. Midrash, Genesis Rabbah, 39,11

    Text von Genesis Rabbah, 39,11: There were four whose coinage became current in the world: (1) Abraham, as it is said, And I will make of you [a great nation], etc. (Gen. 12.2). And what effigy did his coinage bear? An old man and an old woman on one side, and a youth and a maiden on the other. (2) Joshua, as it is said, So the Lord was with Joshua and his fame was in all the land (Josh. 6.27), which means that his coinage was current in the world. And what was its effigy? A shor on one side and a rem on the other, corresponding to the firstborn of his shor is his majesty; and the horns of a rem are his horns (Deut. 33.17). (3) David, as it is said, And the fame of David went out into all the lands (1 Chron. 14.17), which means that his coinage was current. And what was its effigy? A [shepherd's] staff and bag on one side, and a tower on the other, corresponding to Your neck is like the tower of David, built with turrets (Song 4.4). (4) Mordecai, as it is said, For Mordecai was great in the king 's house, and his fame went forth throughout all the provinces (Est. 9.4); this too means that his coinage was current. And what was its effigy? Sackcloth and ashes on one side and a golden crown on the other (Est. 4.1; 8.15).

    2a In [the Zodiacal sign of] Taurus was found the merit of Joseph who was called ox, as it says, The firstborn of his shor, majesty is his (Deut. 33.17); and also the merit of the offering, as it says, A bull [shor], or a sheep, or a goat when it is born [shall be seven days with its mother; and from the eighth day on it shall be accepted as an offering made to YHWH by fire (Lev. 22.27)] (Est. R. 7.11).

    2b But you exalted my horn like a rem. Just as the horns of the rem are taller than those of all beasts and animals, and it gores to its right and to its left, so with Menahem ben Ammiel ben Joseph, his horns are taller than those of all kings, and he will gore in the future towards the four corners of the heavens. And concerning him Moses said: The firstborn of his shor, majesty is his; and the horns of a rem are his horns. With them he shall gore the peoples, all as one, even to the ends of the earth (Deut. 33.17) (Pirqey de Rabbi Eliezer, 22a).

  3. Midrash zu Ps.2,7

  4. Midrash zu Ps.72,17

  5. RaSHI’s Kommentar zu Micha 5:1b http://www.chabad.org/library/bible_cdo/aid/16191/showrashi/true

  6. RaDaQ Mikraôth Gedolôth commentary

  7. Edward M. Cook, 4Q246, Bulletin for Biblical Research 5, 1995, 43-66

    [© 1995 Institute for Biblical Research]

  8. Jonathan Ben Uzziel, The Fifty-Third Chapter of Isaiah According to the Jewish Interpreters,

    New York, Ktav, 1969

  9. Apocalyptic Midrashim, Signs of the Messiah, zitiert nach David C. Mitchell,

    Messiah ben Joseph, Campbell Pub. Newton Mearns, Scotland, 2016, p.153ff.

  10. Maimonides, The Laws Concerning Mashiach,https://sourcebooks.fordham.edu/source/rambam-messiah.txt

  11. Rabbi Moshe Alshech zitiert nach A. M’Caul, Rabbi David Kimchi’s Commentary upon the

    Prophesies of Zechariah, James Duncan, London, 1837, p. 163

  12. RaSHI’s Kommentar zu Daniel 7,13 (Website, siehe 5)

  13. Prayerbook for the Day of Atonement, Translated by A. T. Philips, New York:

    Hebrew Publishing Co., 1931, p. 239 (omitted in the newest editions).

  14. Risto Santa, The Midrash of the Messiah, 2002, ISBN 952-91-4780-5, p. 112

    www.ristosantala.com/mr/Midrash_Ruth_scr.pdf

  15. Joshua Berman, The Temple; Its Symbolism and Meaning Then and Now. p. 204,

    Jason Aronson, Northvale, New Jersy, London, 1995, ISBN: 1-56821-415-4

  16. Aryeh Kaplan, All about the Messiah, 2005, The Handbook of Jewish Thought (Vol. 2),

    Maznaim Publishing.

  17. Mattis Kantor, Timeline of Jewish History

    https://www.chabad.org/library/article_cdo/.../jewish/Timeline-of-Jewish-History.htm

  18. Harold Hoehner, Chronological Aspects of the Life of Christ, Academie Books, Grand Rapids,

    Zondervan Publishing House, 1977, ISBN 0-310-26211-9, p.128.

  19. David C. Mitchell, Messiah ben Joseph, Campbell Pub. Newton Mearns, Scotland, 2016, p. 255.

Anhang 1 Die zermalmte Ferse

In dieser Verheißung wird beschrieben, wie der Kopf der Schlange zermalmt wird – ein verständliches Bild, wenn man sich vorstellt, wie ein Mann mit seiner Ferse den Schlangenkopf zermalmt. Was soll aber das zweite Bild bedeuten? Kann eine Schlange die Ferse eines Mannes zermalmen? Wer ist diese Schlange? Off.12,9: so wurde der große Drache niedergeworfen, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt. Die Schlange stellt also den Satan dar.

Als der Messias am Kreuz der Schlange den Kopf zermalmte, d.h. den Satan besiegte, wurde ihm buchstäblich die Ferse zermalmt, wie das Bild der Ferse eines Gekreuzigten zeigt, in der noch der Nagel steckt.

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Ferse eines Gekreuzigten mit eisernem Nagel aus Jerusalem vor 70 AD; Israel Museum

(photo credit: Courtesy of the Israel Museum. Photographer: Ilan Shtulman)

Anhang 2 Messias-Erwartung z.Zt. von Jesus Christus

Johannes der Täufer bezeugte Jesus als den Sohn Gottes (Joh.1,34), ebenso wie Natanael, einer der ersten Jünger von Jesus, dieser bekannte: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel (Joh.1,49). Johannes der Täufer prophezeite auch den Opfertod des Messias mit den Worten: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt (Joh.1,29).

Allerdings war ansonsten der im Segen von Mose über Joseph vorhergesagte Opfertod des Messias sowohl bei den Jüngern als auch beim jüdischen Volk in Vergessenheit geraten. Als Jesus von seinem Kreuzestod redete und sich dabei als Sohn des Menschen bezeichnete, fragten die Juden: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wie sagst du denn, der Sohn des Menschen müsse erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen? (Joh.12,34).

Einem der bekanntesten Theologen dieser Zeit und Mitglied des Synedriums, Nikodemus, erklärte Jesus die prophetische Bedeutung der ehernen Schlange (4.Mo.21,8-9) mit den Worten: Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat (Joh.3,14-15). Später argumentierte Nikodemus gegen eine voreilige Verurteilung von Jesus durch das Synedrium.

Der Hohepriester sagte vor dem Synedrium zu Jesus: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! (Mt.26,63). Jesus bejahte diese Frage und fügte hinzu: Künftig werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels! (Mt.26,64). Daraufhin wurde er wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt, von dem Römer Pilatus wegen Hochverrat ebenfalls zum Tode verurteilt und gekreuzigt.

Nikodemus erkannte in dem Kreuzestod, dass der wegen Gotteslästerung verurteilte Jesus von Nazareth der verheißene Messias ist und bereitete ihm zusammen mit Joseph von Arimathia ein fürstliches Begräbnis. Damit bekannte er öffentlich seinen Glauben an ihn.

Die Jünger waren dagegen vollkommen ratlos und verzweifelt. Am dritten Tag nach der Kreuzigung berichteten zwei von ihnen einem für sie Fremden, der nach den Ereignissen der letzten Tage fragte: Das mit Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; wie ihn unsere obersten Priester und führenden Männer ausgeliefert haben, dass er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte.

Der Fremde war der auferstandene Jesus Christus, den sie nicht erkannt hatten. Er antwortete ihnen: O, ihr Unverständigen wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht (Lk.24,19-21 und 25-27).

Anhang 3

Timeline of Jewish History by Mattis Kantor, excerpt

https://www.chabad.org/library/article_cdo/.../jewish/Timeline-of-Jewish-History.htm

SECULAR YEARJEWISH YEAREVENT IN HISTORY

-335

3426

Nehemiah returned to rebuild walls of Jerusalem

69

3829

The second Beit Hamikdash was destroyed*)

133

3893

The Bar Kochba revolt ended in tragedy

*) Die Zerstörung des 2. Tempels geschah nach christlicher Zeitrechnung im Jahr 70. Das Jahr „0“ wird nicht gezählt.

Anhang 4 Der letzte falsche Messias

In Daniel 9,27 werden die letzten sieben Jahre Israels vor der Ankunft des Messias beschrieben. Diese sieben Jahre beginnen mit einem Sieben-Jahres-Bund zwischen den Vielen des Volkes Israel und dem kommenden Fürsten: Er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen (Dan.9,27).

Ein kommender Meisterdiplomat des Römischen Reiches in seiner zukünftigen Form wird diesen Bund schließen. Eingeschlossen in diesen Bund ist die Wiedereinführung des Opferdienstes auf dem Tempelberg und der Bau des Dritten Tempels (vgl. meinen Artikel: Die Zukunft des Tempels in Jerusalem). Damit wird sich dieser kommende Fürst nach den Worten von Maimonides als Messias erweisen.

Nach dreieinhalb Jahren wird er aber den Bund brechen und von der Bevölkerung der Erde Anbetung verlangen (Off.13). Er wird sich in den neu gebauten Tempel setzen und als Gott anbeten lassen (2.Thes. 2,3-4): Es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.

Der wahre Messias wird 1335 Tage nach dem Bruch des 7-Jahres Bundes erscheinen (Dan.12,12) und den letzten falschen Messias besiegen (Off.19,11-21).

(2019-09)