Die Zukunft des Tempels in Jerusalem

Einleitung

Im Juni 2016 sagte Israels aschkenasischer Oberrabbiner David Lau im Knesset-Kanal [1], dass er sich den Bau des Dritten Tempels wünsche. Dafür sei es nicht erforderlich, die moslemischen Heiligtümer auf dem Haram al-Sharif (d. i. dem Tempelberg) abzubrechen, um Raum für den Tempel zu machen. Auf die direkte Frage der Journalistin Nehama Douek, ob er es für notwendig halte, dass der Tempel auf demselben Platz errichtet werden solle, wo der Tempel früher stand, antwortete er: „Ja! Auf diesem Platz, auf demselben Platz wo er war, da ist Platz für Juden, da ist Platz für Christen, da ist Platz für Moslems, da ist Platz für jeden.“ Rabbi Lau fuhr fort: „Er würde nicht den ganzen Tempelberg beanspruchen – schauen Sie sich die Maße an.“

Dieser Aufforderung wollen wir im vorliegenden Artikel folgen und zunächst den ursprünglichen Platz des Tempels suchen. Anschließend soll die Frage nach der Zukunft des Tempels in den Kontext der biblischen Prophetie gestellt werden. 

Was muss der Bibel zufolge in Kürze mit diesem Ort geschehen? Wie wird sich hier in naher Zukunft die Weltgeschichte zuspitzen? Mit einem neuen Blick in die Heilige Schrift will dieser Artikel die Zuversicht der Gläubigen bestärken, dass Gottes Pläne real und greifbar sind.

Wo stand der Tempel?

Rabbi Shalom Dov Steinberg [2] diskutiert verschiedene Möglichkeiten für den ursprünglichen Platz des Tempels. Dabei liefert er Argumente aus der jüdischen Literatur für eine Lage des Tempels südlich des Felsendoms (vgl. Abb. 3). 

Zunächst gibt es deutliche Hinweise, dass die Fläche des Tempelplatzes im Lauf seiner Geschichte mehrmals verändert worden ist. Nach der Eroberung von Jerusalem 586 v. Chr. wurden durch König Nebukadnezar von Babylon die Mauern niedergerissen (2.Chr. 36,19). Dazu gehörte wahrscheinlich auch die Süd-Ost-Ecke des Tempelberges. Wenn also Salomos Tempelplatz bis zu der heutigen südlichen Mauer gereicht hat, dann wurden von Nebukadnezar auch die Säulenhallen zerstört, die den Höhenabfall an dieser Stelle ausgleichen. Für diese Möglichkeit spricht die Klage, die in Esra 3,12 beschrieben ist:

Viele aber von den Priestern und den Leviten und den Familienoberhäuptern, den Alten, die das erste Haus gesehen hatten, weinten, während man vor ihren Augen den Grundstein zu diesem Haus legte, mit lauter Stimme. 

Die von Kyros festgelegten Maße dieses Tempelneubaus (Esra 6,3) können nicht der Grund für diese Klage gewesen sein, denn der Grundriss des Tempelgebäudes (1.Kö.6,2) wurde nicht begrenzt. Die Klage kann dagegen durch eine Verkleinerung des Tempelplatzes erklärt werden. 

Auch durch Herodes wurde der Tempelplatz verändert, nämlich erheblich erweitert. Der israelische Archäologe Meir Ben-Dov [3] schreibt dazu: „Herodes verlegte die alten Fundamente des Tempels (Ant. 15.391). Archäologische Befunde zeigen allerdings, dass er die östliche Mauer bestehen ließ, denn in der Nähe der südlichen Ecke der östlichen Mauer ist eine Nahtstelle (engl.: „seam“) sichtbar, die das herodianische Mauerwerk von dem trennt, was für die vorherodianische Ostmauer gehalten wird. Von der Nahtstelle aus existieren (von einer Gesamtlänge von 460 m) 32 m der herodianischen Mauer. Hieraus kann geschlossen werden, dass die Bauleute von Herodes die äußere Mauer um diesen Bereich nach Süden erweitert haben.“

Rabbi Steinberg [2] geht davon aus, dass durch Herodes die ursprüngliche Südgrenze des Tempelplatzes wiederhergestellt wurde. Salomos Tempelplatz lag wahrscheinlich ca. 30 m weiter südlich als früher angenommen.

Ein weiteres Argument für die von Rabbi Steinberg angenommene Lage des Tempels ist die Tatsache, dass die Altarplattform vor dem Tempel mit Wasser vom Aquädukt gereinigt wurde. Nach einer in The Third BeisHaMikdash [2] zitierten Quelle wurde dazu nur der Verschluss der Wasserleitung geöffnet, so dass das Wasser über die Plattform floss. Der im Allgemeinen angenommene Ort des Allerheiligsten, der Felsen im Felsendom, liegt 10 m über diesem Aquädukt. Die Altarplattform lag jedoch weniger als 5 m tiefer als das Allerheiligste, denn von der Altarplattform zum Heiligtum führte eine Treppe aus 12 Stufen mit je einer halben Elle Höhe. Die Treppe hatte also eine Gesamthöhe von ca. 3 m, und zwischen dem Heiligtum und dem Allerheiligsten bestand kein Höhenunterschied [4]. Falls dabei das Wasser nicht wie heute in geschlossenen Leitungen geführt wurde, wären diese Höhenangaben bereits ein beweiskräftiges Argument gegen eine Lage des Tempels am Ort des Felsendoms. 

Interessanterweise zeigt eine Karte des britischen Archäologen Charles Warren, der während seiner Palästina-Expedition 1867 auch die Wasserverbindungen zum Tempelberg erkundete, dass zwar eine Wasserverbindung von Wilson’s Arch zum Al Ka’as Brunnen zwischen dem Felsendom und der Al Aqsa Moschee bestand, jedoch kein Kanal zum Felsendom (Abb.1). Das ist ein hinreichendes Argument dafür, dass der Tempel nicht an der Stelle gestanden haben kann, wo heute der Felsendom steht.

Abb. 1 Karten des Tempelbergs von C. Warren [5], links Höhenlinien, rechts Wasserleitung

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Abb. 2 Der Tempelberg mit Felsendom, Westmauer und Al-Aqsa-Moschee. 

Abb.3. Lage des Zweiten Tempels nach Rabbi S.D. Steinberg [2]. Nur der Altar und das innere Tempelgebäude (rot markiert) werden vor der Ankunft des Messias gebaut. Der Altar des zweiten Tempels hatte die Maße des Altars im messianischen Reich (Hes.43).

Damit wird der von Rabbi Steinberg [2] bezeichnete Standort des Tempels zwischen dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee bestätigt (Abb.3). Wie Abbildung 2 zeigt, ist dorthin ein Zugang von der Westmauer aus problemlos möglich.

Die Frage nach der Zukunft des Tempels ist politisch brisant

Das hier behandelte biblische Thema ist politisch bedeutsam und aktuell, wie das Zitat des Oberrabbiners Lau zeigt. Vor ca. 20 Jahren hatte der damalige Oberrabbiner die Frage nach dem Dritten Tempel als „politisch äußerst brisant“ bezeichnet und deshalb meine Fragen, die ich ihm über einen Freund stellte, nur mündlich beantwortet. Meine Frage, ob es aus der Sicht des Oberrabbinats möglich sei, den Opferdienst in nächster Nähe zu den moslemischen Heiligtümern auszuführen, hatte er mit „Ja“ beantwortet.

Inzwischen ist in politischen Kreisen Israels die Forderung nach Gleichberechtigung der drei monotheistischen Religionen am Tempelberg so stark geworden, dass sich der jetzige Oberrabbiner Lau öffentlich zu dieser Frage äußerte. Wie wir gesehen haben, widersprach er der weit verbreiteten Meinung, der Felsendom verhindere den Bau des Dritten Tempels.

Im Rahmen der Arbeiten am Westmauer-Tunnel wurde bereits im April 1981 die ursprüngliche Lage des Tempels durch Rabbi Getz und Rafael Eitan bestimmt. Hierzu berichtete Nadav Shragai im Jahr 2003 unter dem Titel, „Räuber der verlorenen Bundeslade“ (Raiders of the Lost Ark [6]): 

Als die Ausgrabungen am Tunnel vorankamen,‘ sagte Eitan, traf ich mich fast täglich mit Rabbi Getz. Gemeinsam mit ihm studierte ich den Aufbau des Heiligen Tempels und seine Ausmaße. Wir schlussfolgerten, wo genau sich der Heilige Tempel und das Allerheiligste befinden müssten. Als wir den Ort erreichten, an dem sich gemäß unserer Berechnungen das Tor befinden musste, durch das die Priester hinausgingen, um die Waschungen vorzunehmen, nahmen wir an, dass wir mit einem Durchbruch durch die Wand auf der Ostseite das Allerheiligste erreichen könnten.‘ ...

Unmittelbar nachdem die Ausgrabungen begannen, wurde eine Öffnung geschaffen und der enorme östliche Tunnel entdeckt, der unter dem Tempelberg in den Felsen gehauen war. Seine Dimensionen waren eindrucksvoll – 28m lang und 6m breit. Der Boden des Tunnels war mit einer Menge Wasser und Schlamm bedeckt. ‚Ich näherte mich sogleich dem Ort und eine enorme Erregung ergriff mich. Für eine lange Zeit saß ich bewegungslos dort, während heiße Tränen meine Wangen hinunterliefen. Schließlich nahm ich meine Kräfte zusammen und trat ein. Ich saß auf den Stufen und sprach Tikkun Hatzot [Mitternachtsgebete], wie es unsere Gewohnheit ist. ‘...Die ersten Menschen, die in das Geheimnis eingeweiht wurden, waren der Generaldirektor für Religiöse Angelegenheiten, Gedalia Schreiber, sowie die zwei Oberrabbiner, Shlomo Goren (1972-83 Oberrabbiner der Aschkenasim) und Ovadia Yosef. Goren war ebenso begeistert von der Entdeckung wie Getz. Er betrachtete die riesigen Tunnel als ein erstrangiges Mittel, um den genauen Ort des Allerheiligsten zu finden, also des Bereiches, den bei Todesstrafe niemand außer der Hohepriester am Versöhnungstag betreten durfte.“

Im April 1981 las ich in einer englischsprachigen Zeitung in Jerusalem eine Mitteilung des Oberrabbinats in Israel, dass die Lage des Allerheiligsten im Rahmen archäologischer Arbeiten gefunden worden sei. Anschließend seien diese Arbeiten wegen Unruhen in der moslemischen Welt eingestellt worden. 

Die Überschrift des zitierten Haaretz Artikels lautet: „Raiders oft the Lost Ark“ und beginnt mit dem Versuch von Rabbi Getz und Rafi Eitan, das Versteck der Bundeslade zu finden. Zu diesem Zweck versuchten sie, eine zugemauerte Seitentür in dem beschriebenen Tunnel heimlich zu öffnen, weil sie dort die Bundeslade zu finden hofften. Dieser Versuch wurde von Arabern vereitelt, die die Hammerschläge gehört hatten. Die folgende Konfrontation war so gefährlich, dass Premierminister Begin persönlich im Tunnel einen Kompromiss aushandeln musste. 

Einordnung in die biblische Prophetie

Die folgende Studie der Prophetie über Israel und den Tempel in Jerusalem basiert vorwiegend auf dem Buch Daniel. Das ist vom heutigen jüdischen Standpunkt aus nicht akzeptabel. Von vielen wird behauptet, Daniels Prophezeiung beziehe sich nur auf die Zeit des Zweiten Tempels. Diese Behauptung ist falsch, da zum einen das messianische Friedensreich den krönenden Abschluss der Prophezeiungen über die vier Weltreiche darstellt (vgl. Dan.2 und 7). Zum anderen wird Dan.9,24 auch in jüdischer Literatur auf den Dritten Tempel bezogen:

Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um... ein Allerheiligstes zu salben

Hierzu wird in „ArtScroll TanachSeries zu Daniel ausgeführt: „Die Salbung des Allerheiligsten bezieht sich auf den Dritten Tempel, der im Gegensatz zum Zweiten Tempel gesalbt werden wird. Die Gelehrten (Yoma 21b) sagen uns, dass dem Zweiten Tempel, der nicht gesalbt war (siehe Tosefta Sotah 13:2) fünf Dinge fehlten darunter die Shechinah, die offenbare Gegenwart Gottes (wie es war). Aber der Dritte Tempel wird gesalbt sein und daher, im Gegensatz zum Zweiten, wird er ein Allerheiligstes sein (Malebin)“ [7].

Das Buch Daniel spielte für das intellektuelle Überleben des Judentums im vierten Jahrhundert eine hervorragende Bedeutung. Zur Zeit von Kaiser Konstantin behauptete die Kirche, endgültig an die Stelle Israels getreten zu sein. Die Antwort der Rabbiner auf diese falsche Behauptung basierte auf Daniels Prophetie. Der hoch geehrte jüdische Religionswissenschaftler Jacob Neusner [8] schreibt: „Wiederholt wird Bezug genommen auf die vier Reiche: Babylon, Medien, Griechenland, Rom – und nach dem Vierten wird Israel als Fünftes und Letztes kommen […]“ Auch die Bedeutung des Tempels wird von Neusner unterstrichen: „Alles hing vom Tempel ab, wiederhergestellt oder in Trümmern […] Die Gelehrten verbanden den Wiederaufbau des Tempels mit dem zukünftigen Kommen des Messias.

Wir wollen nun die prophetische Botschaft betrachten, die Daniel nach seinem Bußgebet durch den Engel Gabriel empfing. Die Botschaft in Daniel 9 lautet – beginnend mit Vers 22:

Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren! Als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein vielgeliebter [Mann]. So achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht (Dan.9,22-23). Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben (Dan.9,24). So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen. Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel wird ein Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt (Dan.9,25-27). 

Die Verse 22-23 bilden die Einleitung. In Vers 24 wird die Gesamtdauer der von Gott bestimmten Zeit für Israel und Jerusalem mit 70 Wochen, d. h. mit 70 x 7 Jahren („Jahrwochen“) angegeben. Von Vers 25 an werden Einzelheiten der Prophetie beschrieben: Die 490 Jahre beginnen mit dem Befehl zum Aufbau Jerusalems (vgl. Nehemia 2). Von diesem Zeitpunkt bis zur Ausrottung des Messias sollen 7 + 62 = 69 Jahrwochen vergehen. Bei Berücksichtigung der Länge von 360 Tagen für ein prophetisches Jahr kommt man so auf April 33 n. Chr. (zu Einzelheiten der Berechnung siehe [9]).

Die Zwischenzeit zwischen dem Tod des Messias (im Jahr 33) und dem Beginn der letzten sieben Jahre von Israels Heilszeit enthält die Zerstörung von Jerusalem und dem Tempel (70 n. Chr.) und dauert noch heute an. Über diese Zeit lesen wir in Hosea 3,4-5: 

Die Söhne Israel bleiben viele Tage ohne König und ohne Oberste [kein souveräner Staat] ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein und ohne Ephod und Teraphim [kein Opfer und Priesterdienst]. Danach werden die Söhne Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, suchen und David, ihren König. Und sie werden sich bebend zum HERRN wenden und zu seiner Güte am Ende der Tage.

Seit dem 14. Mai 1948 ist Israel wieder ein souveräner Staat. Die 2500 Jahre lange Zeit ohne Souveränität ist beendet. Damit sind „die vielen Tage ohne König und Oberste“ erfüllt. Es fehlt noch der Opferdienst, denn Israel hat noch keinen Zugang zum ursprünglichen Platz von Altar und Tempel. Eine weitere Prophezeiung ging im Jahr 1989 in Erfüllung: 

Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! - sondern: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt hat und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe (Jer.16,14).

Diese Prophezeiung wurde im Jahr 1989 durch Gorbatschow erfüllt, der für jüdische Menschen die Ausreise aus der Sowjetunion ermöglichte, was zu einer riesigen Einwanderungswelle nach Israel führte.

Geschichte und Zukunft des Tempels in Jerusalem

Im Folgenden wollen wir die Geschichte und die Zukunft des Tempels in Jerusalem betrachten. In der Tabelle wird die Geschichte des Zweiten Tempels mit der Prophetie zum Dritten Tempel verglichen. 

Für den Vergleich sollen auch neutestamentliche Quellenzeugnisse herangezogen werden, die deutlich auf einer Linie mit den bisher zitierten prophetischen Texten liegen (insbesondere das Buch der Offenbarung des Johannes). Die Parallelen sind so deutlich, dass wir schließen können, Gott habe die Geschichte des Zweiten Tempels als prophetisches Vorbild für den Dritten Tempel verwendet.

  1. Tabelle 1: Der Tempel in Jerusalem – Vergangenheit und Zukunft

Zweiter Tempel

Dritter Tempel

1.)

Politische Lage

Israel beherrscht von Medern & Persern, Tempelbau durch Kyros befohlen (2.Chr.36,23)

Israel souverän, Gottesdienst auf Morija wird durch 7-Jahresbund mit kommendem Fürsten ermöglicht (Dan.9,27)

2.)

Opferdienst ohne Tempel

ca. 20 Jahre lang

(Esra 3,3+6 & Esra 6,15-18)

weniger als 3½ Jahre

(Of.11,1-2, „naos“)

3.)

Ursprüngliche Größe des Tempels

Inneres Heiligtum, Höhe & Breite auf je ca. 30 m begrenzt 

(Esra 6,3)

Heiligtum („naos“) ohne Vorhof (Of.11,1-2) zwischen Felsendom und Al Aqsa-Moschee

4.)

Entweihung des Tempels

Durch Antiochus Epiphanes:

2300 Abende und Morgen 

(Dan.8,14)

Gräuelbild 3½ Jahre lang

(Dan.9,27b; Offb.13,5)

5.)

erneute Tempelweihe

durch Judas Makkabäus Dez. 165

Hannukka-Fest (Joh.10,25)

durch die Treuen von Israel nach 1290 Tagen ohne Opferdienst (Dan.12,11-12; Ps.46,5-6)

6.)

Vergrößerung von Tempel und Tempelplatz

Herodes vergrößerte den Tempel;

die Fläche des Tempelplatzes wurde etwa verdoppelt auf

ca.280 m x 490 m

Der Messias vergrößert den Tempel; der Tempelplatz hat im Friedensreich (Hes.40) eine Fläche von

ca.1500 m x 1500 m

7.)

Gottes Herrlichkeit

___

erfüllt den Tempel: (Hes.43,1-9)

Im Folgenden werden die einzelnen Themen der Tabelle erklärt. 

1.) Wann beginnt der Opferdienst?

Beim Inkrafttreten des 7-Jahresvertrages mit dem kommenden Fürsten. Auskunft hierzu gibt wiederum der Prophet Daniel:

Und stark machen wird er [der kommende Fürst, s.o.] einen Bund für die Vielen, eine Woche lang; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen (Dan.9,27a). 

Wenn dieser „kommende Fürst“ (offenbar ein Meisterdiplomat) das Darbringen von Schlachtopfern und Speisopfern nach einer halben „Woche“ (d. h. nach 3½ Jahren) unterbinden kann, erfordert dies, dass der Opferdienst zu Beginn des 7-Jahresvertrages begonnen hat.

Außerdem steht in Dan.12, 11, dass das tägliche Opfer für 1290 Tage weggenommen werden soll. Es folgt daher, dass mit Beginn der 70. Jahrwoche Israels, d. h. mit dem Inkrafttreten des erwähnten 7-Jahresbundes, auch der jüdische Opferdienst wieder-beginnen muss.

Für den Opferdienst ist nur der Brandopferaltar notwendig. Innerhalb von 3½ Jahren wird das innere Heiligtum des Dritten Tempels gebaut werden, in dem sich in der Mitte der letzten Jahrwoche, vor dem Kommen des Messias, der „kommende Fürst“ als Gott verehren lässt. Dies geht aus der Prophetie des Neuen Testaments hervor: 

welcher […] sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei (2.Thes.2,4).

2.) Für den Beginn des Opferdienstes ist nur der Altar nötig

Diese Aussage lässt sich aufgrund der Ereignisse beim Bau des Zweiten Tempels machen: Nach der Babylonischen Gefangenschaft (Esra 3,1-3) begann der Opferdienst ohne Tempel; nur der Brandopferaltar war wiederaufgebaut. Während der Opferdienst auf dem Brandopferaltar stattfindet, wird der Dritte Tempel in begrenzter Größe (ohne Vorhof) gebaut.

3.) Tempel ohne Vorhof – nur das innere Heiligtum

In der Offenbarung des Johannes wird von einer Vision berichtet, die der Apostel vom zukünftigen Tempel (analog zur Vision des Propheten Hesekiel) hatte:

Und es wurde mir [Johannes] ein Rohr, gleich einem Stab, gegeben und gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar – und den Hof, der außerhalb des Tempels ist, lass aus und miss ihn nicht! Denn er ist den Nationen gegeben worden, und sie werden die heilige Stadt zertreten 42 Monate. Und ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben, und sie werden 1260 Tage weissagen (Off.11,1-3). 

Die Größe des wieder aufgebauten Zweiten Tempels war vom Perserkönig Kyros begrenzt worden. Analog kann die Aussage, die hier gemacht wird, so verstanden werden, dass zunächst nur das innere Heiligtum (griechisch „naos“: innerer Tempelraum) vom Dritten Tempel in Jerusalem gebaut wird, der Vorhof außerhalb des Heiligtums und die gesamte Heilige Stadt jedoch „den Nationen gegeben“ bleibt. Dies würde sich mit einem gegenwärtigen Ziel des Vatikans decken: Freier Zugang zu den heiligen Stätten in Jerusalem für die drei monotheistischen Religionen. Dies ist derzeit für Moslems und Christen erfüllt, nur die Juden haben noch keinen Zugang zum Ort ihres Tempels und Altars.

Die Suche nach einem Kompromiss hat verschiedenste Vorschläge hervorgebracht: Der Journalist und Religionswissenschaftler Schalom Ben-Chorin etwa vergleicht Jerusalem mit Rom und dem Vatikanstaat: Die heiligen Stätten Jerusalems könnten wie der Vatikanstaat ein von Rom unabhängiges, souveränes Gebiet sein.

Ein weiterer Aspekt wurde vom israelischen Archäologen Prof. Gabriel Barkay [10] zitiert. Nachdem der Oslo-Vertrag von 1993 gescheitert war, schilderte er in einem Interview einen Vorschlag aus Washington: „In einer zukünftigen Vereinbarung sollte der Tempelberg horizontal geteilt werden: Alles oberhalb des Grundes einschließlich der moslemischen Heiligtümer sollte unter palästinensischer Autorität stehen; der unterirdische Teil würde die Reste des jüdischen Tempels enthalten und käme unter israelische Autorität.“

Diese Option ließe sich, wie oben gezeigt, durchaus verwirklichen, da der heutige Boden des Tempelplatzes ca. 6-12m höher liegt als zur Zeit des Zweiten Tempels. Der Zugang zu den heiligen Stätten wäre unterirdisch von der Westmauer aus möglich. Der Dritte Tempel wäre demnach, ähnlich wie in Abb. 3 gezeigt, zwischen Felsendom und Al Aqsa-Moschee vorstellbar. 

Laut Daniel 9,27a findet in den ersten 3½ Jahren der bevorstehenden 70. Jahrwoche Israels wieder der jüdische Opferdienst statt, Jerusalem wird in der Offenbarung die Heilige Stadt genannt und – laut Offenbarung 11,1-3 – haben die „zwei Zeugen“ Vollmacht. In der Mitte der 70. Jahrwoche werden die zwei Zeugen getötet; danach wird Jerusalem „geistlicherweise Sodom und Ägypten“ genannt (Off. 11,7-8).

4.) Zukünftige Unterbrechung des Opferdienstes durch den „Gräuel der Verwüstung“ 

Analog zu der Entweihung des Tempels durch Antiochus Epiphanes und der Unterbrechung des Opferdienstes wird der kommende Fürst in der Mitte der letzten 7 Jahre Israels vor dem Kommen des Messias den Opferdienst aufhören lassen und im Tempel den „Gräuel der Verwüstung“ aufrichten:

und neben dem Flügel [der Cherubim?] werden Gräuel der Verwüstung stehen (Dan 9,27b). 

In der neutestamentlichen Prophetie schließt sich hieran eine Aussage von Jesus Christus an: 

Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, der merke auf! –, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen (Mt.24,15-16). 

Demnach hat in den letzten 3½ Jahren „das Tier aus dem Meer“ (d. i. der „kommende Fürst“, der Weltherrscher, siehe Off.13,1-2) Gewalt; sein Bild steht im Tempel in Jerusalem und wird göttlich verehrt – der Opferdienst wird für 1290 Tage unterbrochen.

Und von der Zeit an, in der das regelmäßige <Opfer> abgeschafft wird, um den verwüstenden Gräuel einzusetzen, sind es 1290 Tage. Glücklich, wer ausharrt und 1335 Tage erreicht (Dan.12,11-12). 

Und es wurde ihm [dem Tier aus dem Meer] ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und es wurde ihm Gewalt gegeben, 42 Monate zu wirken (Off.13,5). 

Der treue Überrest Israels hat während der Gewaltherrschaft des Tieres für 1260 Tage eine Zufluchtsstätte: 

Und das Weib [ein Bild für Israel] floh in die Wüste, woselbst sie eine von Gott bereitete Stätte hat, auf dass man sie daselbst ernähre 1260 Tage (Off.12,6).

 Nach dieser Zeit kehren die treuen Israelis nach Jerusalem zurück und reinigen den Tempel – offenbar in 30 Tagen.

5.) Reinigung des Tempels und Neubeginn des Opferdienstes

Analog zu der Reinigung des von Antiochus entweihten Tempels durch Judas Makkabäus wird der treuer Überrest Israels den Tempel reinigen und den unterbrochenen Opferdienst für 45 Tage fortsetzen – offenbar bis zur Ankunft des sehnlich herbeigewünschten Herrn und Messias – das ist wahrscheinlich die Bedeutung der Worte:

Glücklich, wer ausharrt und 1335 Tage erreicht (Dan.12,12).

Zu dieser Zeit wird Jerusalem von allen Nationen angegriffen, wahrscheinlich wegen der Tempelreinigung. Vorstellbar wäre, dass die treuen Israelis zusammen mit dem Gräuelbild des kommenden Fürsten auch den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee abreißen, so dass dann sowohl die westliche Welt unter dem kommenden Fürsten als auch die moslemische Welt Jerusalem zurückerobern wollen.

Psalm 46 beschreibt m. E. prophetisch die Situation in Jerusalem zu dieser Zeit: 

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben./ Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sinken, wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen./ Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind./ Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie festbleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen./ Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen, das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt./ Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz./ Kommt her und schauet die Werke des HERRN, der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet, der den Kriegen steuert in aller Welt, der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt./ Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!/ Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden./ Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz.

Schließlich werden Israel und Jerusalem in der größten Bedrängnis durch die Ankunft des Messias errettet werden, wenn sich alle Völker gegen Jerusalem versammeln. Davon steht in den Prophetenbüchern Sacharja und Maleachi geschrieben:

Und es wird geschehen an jenem Tag, da mache ich Jerusalem zu einem Stemmstein für alle Völker: alle, die ihn hochstemmen wollen, werden sich wund reißen. Und alle Nationen der Erde werden sich gegen es versammeln (Sach.12,3). 

Dann wird der HERR ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie er schon immer gekämpft hat am Tag der Schlacht. Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten <liegt> (Sach.14,3-4a). 

Und es wird geschehen an jenem Tag, da trachte ich danach, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem herankommen. Aber über das Haus David und über die Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint (Sach.12,9-10). 

Und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwünscht, siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen (Mal.3,1b). 

Und der HERR wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tag wird der HERR einzig sein und sein Name einzig (Sach.14,9). 

Hierbei wird deutlich, dass der Messias der HERR, der Bundesgott Israels selbst ist.

6.) Vergrößerung des Tempels und des Tempelplatzes

Analog zu der erheblichen Vergrößerung des Zweiten Tempels durch Herodes wird der Dritte Tempel durch den Messias ganz wesentlich vergrößert werden. Aussagen darüber liefert die Vision des Propheten Hesekiel. In Kapitel 40-42 heißt es dort unter anderem, dass der Tempelplatz eine Fläche von ca. 1500 m x 1500 m haben wird (vgl. die 280 m x 490 m im Zweiten Tempel). Die Fläche des Tempelplatzes wird also im Friedensreich ca. 164 000mal größer sein als die Fläche des Tempelplatzes z.Zt. des Herodes.

7.) Gottes Herrlichkeit erfüllt den Dritten Tempel 

Der Zweite Tempel war nicht von Gottes Herrlichkeit erfüllt. Hesekiel wurde gezeigt, wie sich die Herrlichkeit schrittweise vom Tempel und von Jerusalem zurückzog, und Daniel erbat in seinem ergreifenden Bußgebet:

Lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum (Dan.9,17).

Aber durch den Engel wurde ihm gesagt, dass diese Bitte erst nach den 70 Jahrwochen von Israels Heilszeit in Erfüllung gehen würde. Hesekiel durfte die Einzelheiten dieser zukünftigen Erfüllung prophetisch schauen und aufschreiben: 

Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit (Hes.43,2). 

Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus (Hes.43,5). 

Mit dieser Erfüllung des Tempels mit Gottes Heiligkeit im messianischen Friedensreich geht Gottes Plan in Erfüllung, den Er Seinem Knecht Mose schon am Sinai offenbarte:

Sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich in ihrer Mitte wohne (2.Mo.25,8).

Das Buch Hesekiel, das sowohl die traurigste als auch die herrlichste Offenbarung über Gottes Herrlichkeit im Tempel von Jerusalem enthält, schließt mit den Worten:

Und der Name der Stadt heißt von nun an: 

‚Hier ist der HERR‘ [hebräisch: ADONAI SHAMAH] (Hes.48,35).

Zusammenfassung

Der israelische Oberrabbiner David Lau sagte 2016 öffentlich, er wünsche sich den Bau des Dritten Tempels auf dem Tempelberg in Jerusalem. Dieses Thema der biblischen Prophetie ist jetzt hoch aktuell. Ein Vergleich der Prophetie des Dritten Tempels mit der Geschichte des Zweiten Tempels zeigt erstaunliche Parallelen: Damals wie heute wäre für den Beginn des Opferdienstes nur der Brandopferaltar notwendig, und der Zugang zum Ort dieses Altars wäre von der Westmauer aus unterirdisch möglich. Der Opferdienst wird im Rahmen eines Siebenjahresbundes des angekündigten Herrschers mit Israel ermöglicht, aber nach 3½ Jahren offenbart dieser Herrscher sein eigentliches Wesen, bricht den Opferdienst ab und entweiht den neu gebauten Tempel durch ein Gräuelbild. Seinerzeit wurde der Opferdienst durch Antiochus Epiphanes unterbrochen, bis er durch den mutigen Einsatz von Judas Makkabäus erneut begonnen wurde. Entsprechendes ist nach dem Gesamtzeugnis der Prophetie auch für den Opferdienst im Dritten Tempel zu erwarten. Im messianischen Friedensreich wird dieser Tempel schließlich gewaltig vergrößert werden, und Gott selbst wird mit seiner Herrlichkeit wieder in den Tempel in Jerusalem einziehen. 

Literatur

1) Michael Schaeffer Omer-Man: “Israel's chief rabbi urges building Jewish temple on Temple Mount/Haram al-Sharif“ In: 972mag.com. 11. Juni 2016. Online verfügbar unter: http://972mag.com/israels-chief-rabbi-urges-building-jewish-temple-on-temple-mountharam-al-sharif/119972/ (zuletzt abgerufen am 06.03.2017)

2) Rabbi Shalom Dov Steinberg: The Third BeisHaMikdash (Der dritte Tempel), Moznaim Publications, Jerusalem, 5753 (1993) 

3) Meir Ben-Dov: In the Shadow of the Temple, HarperCollins, New York, 1985Norma 

4) Hamikdash, A description of the Second Temple according to Rambam, Brit Chalom Editions, Israel 1995, ISBN 965-222-641-6

5) Langfur, Stephen, Temple Mount, www.netours.com/content/view/184/26/

6)Nadav Shragai, Raiders of the Lost Ark; Haaretz 18.Mai 2003

Online verfügbar unter: http://www.templemount.org/tunnel.html

7) ArtScroll Tanach Series, Daniel, Mesorah Pub. New York, 2002, ISBN: 0-89906-079-X

8) Jacob Neusner: Jews and Christians: The Myth of a Common Tradition, Wipf & Stock Publ. Eugene, Oregon, 2003

9) Harold W. Hoehner: Chronological Aspects of the Life of Christ, Grand Rapids, Michigan, 1977

10) “Opinions”, Jerusalem Post, August 14, 2008.

(2023-12)